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Posts Tagged ‘Würde’

Liebe Leserin und lieber Leser,

Sie haben lange nichts von mir gelesen, nicht wahr?
Das liegt daran, dass mich das Thema würdevolle Kommunikation und insbesondere das Zuhören umtreibt.

Vielleicht kennen Sie folgende Situation.
Jemand stellt Ihnen eine Frage und Sie beginnen zu antworten.
Sie sind noch nicht ganz fertig mit Ihrer Antwort, da beginnt Ihr Gegenüber bereits von seiner eigenen Geschichte zu erzählen.

Das hört sich dann etwa so an.
Ihr Gegenüber: Hallo Britta, wie war denn dein Urlaub?
Britta: Super, wir waren ja in Andalusien und wollten uns die weißen Dörfer anschauen. Mit dem Wetter hatten wir leider kein Glück (kurze Atempause).
Wetter war das Stichwort für Ihr Gegenüber, das sofort die Atempause nutzt:
Ach ja, das Wetter wird ja auch immer unbeständiger, wir hatten in Italien auch nur schlechtes Wetter, als wir im letzten Jahr dort waren. Kaum ein Tag, an dem es nicht geregnet hat …
bla …
bla …
bla …

Zuhören_lernen_mit _astrid_fiedler

Man darf diese Art des Zuhörens getrost als Pseudozuhören bezeichnen, denn man ist doch mehr mit sich selbst beschäftigt und gar nicht offen für das, was das Gegenüber sagt. Denn das, was das Gegenüber sagt, wird lediglich als Einladung wahrgenommen, um von sich selbst zu erzählen.

Ich beobachte diese Art des Zuhörens, bzw. des Monologisierens zunehmend häufiger.
Sie auch?
Oder vielleicht erkennen Sie sich gerade auch selbst als das Gegenüber und sind jemand, der nicht gut zuhören kann?
In jedem Fall ist Zuhören eine anspruchsvolle Tätigkeit und sie gelingt umso besser, je größer das Interesse am Thema und oder am Gegenüber ist.

Nun stellt sich die Frage:
Wie können wir wieder besser zuhören?
Daniel Hunziker beschreibt in seinem Buch „Gemeinsam über sich hinauswachsen“ den Modus des Pseudozuhörens folgendermaßen und gibt auch gleich Hilfestellung, wie dies verändert werden kann:
Im Modus des Pseudozuhörens beschränkt sich die Aktivität auf den Bereich zwischen Augen und Scheitel. Körperliche Bewegung, frische Luft und sich in Resonanz mit der Natur befinden, aktiviert den ganzen Körper wieder. Den Fokus auf alle körperlichen Sinne zu legen, bringt einen in die Wahrnehmung des Momentes und der Wachheit zurück.

Aus meiner Erfahrung heraus sind Achtsamkeitsübungen hilfreich, denn die holen uns immer wieder ins Hier und Jetzt zurück und lassen wirkliche Begegnung möglich werden. Das bedeutet, man sitzt oder steht und hört mit allen Sinnen zu, man fragt nach und vielleicht wiederholt man sogar die eine oder andere Äußerung, um festzustellen, ob man wirklich verstanden hat. Erst dann nimmt man sich den Raum für eigene Geschichten.

Vielleicht schauen Sie mal auf meinen YoutubeKanal, dort finden Sie, eingebettet in Impulse für mehr Selbstliebe, viele kleine Achtsamkeitsübungen.

Eines sei noch gesagt: Solange Sie immer nur selber reden wollen, werden Sie nichts Neues erfahren oder lernen, denn Sie wiederholen ja eh nur das, was Sie schon wussten.

Ich wünsche Ihnen Wachheit und gute Gespräche.

Ihre Astrid Fiedler

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… wie wäre es, wenn wir uns erstmal darum kümmerten in Würde zu leben?
Ich weiß, das klingt ein wenig provokativ, aber unsere Lebenszeit ist doch deutlich langwieriger als die Zeit, in der wir sterben, oder? 

Warum das Thema Würde?
Mich lässt ein Buch nicht los.
Es leuchtete mich im letzten Jahr am Bahnhof an und schien zu rufen kauf mich!
Ich kaufte es.
Das Buch „Würde“ von Gerald Hüther und habe es inzwischen vielen Freunden empfohlen.

würde-gerald-hüther

Schon nach den ersten Seiten war ich fasziniert und die Frage ließ mich nicht los, was denn Würde überhaupt bedeutet. Ich habe dazu unterschiedliche Definitionen gefunden und Folgendes für mich festgestellt: würdevolles Verhalten bedeutet, mir selbst, anderen Menschen und Tieren, sowie unserem Planeten Erde mit Achtung, Wertschätzung und Respekt zu begegnen.
Würde ist innere Haltung und Wert zugleich. Ganz sicher sprach dieses Buch mich an, weil es mit meinen Werten korrespondiert. Nicht umsonst trage ich von Berufswegen meinen Teil dazu bei, dass Menschen sich respektvoll verhalten.

Doch dieses Buch hat meine Augen sehr sehr weit geöffnet, denn wenn ich bei würdevollem Verhalten an mich, an andere Menschen, Tiere und die Welt denke, dann wird das Thema erschreckend riesig. Ich weiß noch nicht wirklich, wie ich das angehen kann, doch ich probiere aus. Ich ändere mein Verhalten stetig, denn ich kenne meine Verantwortung und möchte mehr, weil mehr geht und mehr muss.
Im Oktober habe ich eine Würdekompassgruppe in meinem Heimatort Bergedorf gegründet.
Hier tausche ich mich mit anderen Menschen aus.
Wir überlegen, wie wir zu mehr Würde in der Welt beitragen können.
Wir wollen uns sensibilisieren und unsere innere Kompassnadel ausrichten.
Aufmerksam unseren  Gedanken lauschen.
Aufmerksam mit anderen kommunizieren.
Das Verhalten ändern, was eine der größeren Herausforderungen ist. Dazu nur ein Beispiel: Wenn man gerne Eis isst, und das jeden Tag Plastikmüll zur Folge hat, dann muss man sich fragen, will ich Würde der Welt gegenüber oder will ich Eis? Doch alles beginnt mit dem ersten Schritt und das ist Bewusstmachung.

Mehr Bewusstheit bekommt man z.B. durch Achtsamkeitsübungen.
Diese integriere ich inzwischen in fast alle Workshops.
Achtsamkeitsübungen helfen dabei, den inneren Kompass auszurichten.
Sie helfen dabei, dass wir unseren Körper wieder spüren. Dass wir wieder spüren, was sich richtig oder falsch anfühlt und sie helfen dabei Grenzen leichter setzen zu können.

Und immer mache ich spannende Erfahrungen …
Heute z.B. sagte jemand in einem Workshop: wenn mir eine Laus über die Leber läuft bekomme ich Wutausbrüche.
Achtsam dieser Wut begegnen, das wäre ein erster Schritt.
Dann wahrzunehmen, dass Wut ein wichtiges Gefühl ist, weil sie zeigt, dass etwas nicht richtig ist, um dann adäquat reagieren zu können. Achtsamkeitsübungen können dabei helfen mitzubekommen, wann die Laus einen Fuß auf die Leber setzen will und sofort entspannt Grenzen zu setzen. So kann würdevolles Verhalten in der Kommunikation ermöglicht werden.

Vielleicht lassen Sie sich inspirieren und schließen sich einer der bundesweiten Würdekompassgruppen an, besuchen eines meiner Selbstliebeseminare oder lesen das Buch.

Von Herzen alles Gute für Sie
Ihre Astrid Fiedler 

 

 

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