Liebe Leserin, lieber Leser,
kennen Sie auch Personen, die andere Menschen ständig unterbrechen?
In meinem letzten Gesprächssalon fragten sich einige Teilnehmer, wie sie sich in verhalten können, wenn sie wiederholt unterbrochen werden.
In einem Fall war von einer Freundin die Rede, die gerne von sich erzählt. Der Eindruck der Teilnehmerin war, dass es der Freundin nicht bewusst ist, wenn sie andere unterbricht.
Ich gab ihr Tipp 1:
Wenn die Freundin mit ihrem Satz fertig ist, sagen Sie freundlich „um meinen Satz von eben, bevor Du mich unterbrochen hast, zum Ende zu bringen …“.
Glücklich rief mich die Teilnehmerin vor einigen Tagen an.
„Frau Fiedler, das muss ich Ihnen unbedingt erzählen. Mir hat die Technik für Unterbrecher richtig gut geholfen. Ich musste diesen Satz lediglich zwei Mal anwenden, da bemerkte meine Freundin selbst, wenn sie mich unterbrechen wollte. Sie sagte: ‚Was wolltest Du sagen, bevor ich Dich unterbrochen habe?‘ Nun passiert es gar nicht mehr. Ich habe jetzt viel mehr Lust, auf ein Gespräch mit ihr.“
Sie sehen, auch mit sanften Hinweisen kann man viel erreichen und Kommunikation macht mehr Freude, wenn man sich gegenseitig zuhört.
Aber was können Sie tun, wenn diese Technik nicht zum Erfolg führt?
Vielleicht hilft hier Tipp 2
Manche Menschen fallen anderen ins Wort, weil sie sich unter Druck fühlen – vielleicht weil sie so schnell denken oder gestresst sind. Das Unterbrechen ist nicht böse gemeint und auch keine Strategie.
- Vermeiden Sie bei Unterbrechungen sofort jegliches Signal des aktiven Zuhörens.
- Sprechen Sie den Unterbrecher bei der nächsten Gelegenheit an. Sagen Sie ihm, wie Sie sich dabei fühlen, wenn Sie ständig unterbrochen werden und bitten Sie ihn, Sie ausreden zu lassen.
- Wenn Sie sich gut verstehen, könnten Sie kleine Signale verabreden, die auf Unterbrechungen hinweisen. Das können Handzeichen oder mimische Bewegungen sein. Hiermit wird den Menschen bewusst, wie oft sie andere unterbrechen und lernen jetzt ihr Gegenüber ausreden zu lassen. Ein guter Tipp für Menschen, die sich gut verstehen, egal ob Paare, Kollegen oder Freunde.
Das war es für heute, beim nächsten Mal geht es um durchsetzungsstarke Sofortmethoden, damit Sie nie mehr unterbrochen werden.
Übrigens: Reden und Zuhören lernen Sie in meinen Gesprächssalons.
Bis dahin eine gute Zeit und viele nette Gespräche
Ihre Astrid Fiedler