Liebe Leserin und lieber Leser,
schön, dass Sie wieder dabei und bereit für die neunte Lektion sind.
Sicher haben Sie inzwischen viele Erfahrungen gesammelt, die den Einstieg in den Smalltalk erleichtern.
Nach dieser Lektion sind Sie soweit, ganz zwanglos ein Gespräch am Laufen zu halten. Dabei nutzen Sie für den Anfang Elemente, die Sie schon in den vorherigen Lektionen gelernt haben.
Sie erinnern sich?
- Smalltalk ist positiv und leicht!
- Sie bringen sich in eine freundliche, positive Grundstimmung und entspannen sich. Diese innere Haltung drückt sich auch in Ihrer Körperhaltung und Ihrem Blickkontakt aus. Das heißt: Sie stehen offen und zugewandt.
- Jeder Mensch hat etwas Interessantes zu erzählen und darum sind Sie ehrlich interessiert an der anderen Person.
- Sie beziehen sich mit Ihrer offenen Frage oder einem freundlichen Kommentar auf die Situation, die Person oder die Umgebung.
Vorsicht Stolperfallen:
- Starren Sie Ihren Gesprächspartner nicht an, schauen Sie aber auch nicht ständig woanders hin!
- Halten Sie die Distanzzonen ein. Das ist in etwa eine Armlänge Abstand zu Ihrem Gegenüber. Probieren Sie an mehreren Personen aus, wie Ihr Gegenüber reagiert und wie Sie sich selbst fühlen, wenn Sie etwas weiter weg stehen (ca. 1,5 Armlängen) oder sich etwas annähern (0,5 Armlängen). Das schult Ihre Wahrnehmung für Ihre eigenen Distanzzonen und die Ihrer Gesprächspartner, die durchaus variieren können.
Tipp 1: Versuchen Sie Gemeinsamkeiten zu finden und beziehen Sie sich darauf.
Es ist ganz einfach!
Sie sind in einem Sportclub oder Gesangsverein?
Dann haben Sie offensichtlich ein gemeinsames Interesse, denn Sie treiben Sport oder singen gemeinsam.
Sie Sind auf eine Party eingeladen?
Was meinen Sie, haben Sie auch hier Gemeinsamkeiten?
Ja! Denn Sie wurden beide auf diese Party eingeladen.
Und jetzt wird es spannend, denn außerhalb dieser Kontexte gibt es vielleicht noch mehr Gemeinsamkeiten.
Vielleicht haben Sie denselben Lieblingsurlaubsort und könnten sich über Ihr Lieblingsrestaurant oder das kulturelle Angebot unterhalten. Vielleicht liegt zufällig neben der Sporttasche Ihres Sportskollegen ein Urlaubsprospekt mit Angeboten zu Jersey und Guernsey.
Das ist Ihre Chance! Finden Sie Gemeinsamkeiten heraus!
Wie?
Mit „W-Fragen“ und aktivem Zuhören. Tauschen Sie Fakten aus und stellen Sie Fragen.
Beispiel 1: Urlaub
Sie: „Oh, ich sehe, Sie haben sich ein Prospekt über Jersey besorgt, waren Sie schon mal dort?“ (Kommentar und offene Frage).
Antwort: „Ja, ich interessiere mich schon lange dafür, waren Sie schon mal dort?“ (Kommentar und offene Frage).
Sie: „Ja, mir haben es besonders die alten Herrenhäuser angetan und eine Paddeltour entlang der Küste kann ich auch sehr empfehlen.“ (Sie erzählen etwas über Ihre Erfahrungen).
Usw., usw.
Beispiel 2: Party
Sie stellen während der Party, am Buffet fest, dass Sie beide Vegetarier sind und könnten sich über tolle vegetarische Restaurants austauschen.
P1: „Ah, hier gibt es ja viele Köstlichkeiten ohne Fleisch, das ist schön.“
P2: „Ach, essen Sie auch kein Fleisch?“
P1: „Ja, seit 20 Jahren. Da freue ich mich, dass ich hier nicht verhungern muss (Lachen).“
P2.: „Ja, es hat sich viel verändert in den letzten Jahren, inzwischen gibt es ja bereits tolle vegetarische Restaurants. Waren Sie schon mal im…?“
Sie sehen es ist ganz einfach. Auch hier habe ich wieder mit dem Wechsel von Frage und Kommentar gearbeitet.
Sicher haben Sie auch gemerkt, dass es hilfreich ist, etwas über sich und seine Vorlieben zu erzählen, damit das Gespräch im Gange bleibt.
Tipp 2: Erzählen Sie über sich, Ihre Hobbys, Vorlieben, Ihren Geschmack. Achten Sie darauf, wie persönlich Sie werden wollen und können. Die Gesprächsanteile sollten zwischen den Smalltalkpartnern in etwa gleich verteilt sein.
Tauschen Sie sich aus und lernen sich kennen. Das ist Ihre Woche für neue Kontakte.
Ich bedanke mich, dass Sie diesen Beitrag gelesen haben und wünsche Ihnen viele nette Gespräche.
Ihre Expertin für gepflegten Smalltalk
Astrid Fiedler