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Eigentlich haben Sie den entfernten Kollegen auf dem Bahnsteig nur angesprochen, um die Zeit bis zum Eintreffen des Zuges, der leider 15 Minuten Verspätung hat, mit etwas Small Talk zu überbrücken.

Sie beginnen den Small Talk unverfänglich

Sie: Zum Glück scheint ja heute die Sonne, da lässt sich das Warten aushalten.

Ihr Gegenüber: Ja, stimmt!

Sie: Und wie war die Arbeit heute, hattest Du einen erfolgreichen Tag? 

Er: Alles ok, läuft!

Sie merken schon, dieser Small Talk wird zäh und schauen auf die Bahnhofsuhr.
Leider sind erst wenige Minuten vergangen und Ihr Gegenüber wischt sich
bereits nervös im Gesicht herum.
Als geübter Smalltalker wissen Sie: Es hilft, über sich zu erzählen.
Sie legen los.

Sie: Ich habe heute eine wichtige Präsentation gehalten, Gott sei Dank ist alles glatt gelaufen.

Er: Na, dann ist ja alles ok.

Sie stottern noch eine Weile hin und her, dann kommt endlich der Zug.
Zum Glück haben Sie beide reservierte Plätze, die nicht nebeneinander liegen.
Sie verabschieden sich schnell und erleichtert mit einem: Man sieht sich.

 

smalltalk-im-fahrstuhl

 

Small Talk kann ja soooo anstrengend sein – muss es aber nicht.

Natürlich kann es sein, dass Ihr Gegenüber oder Sie selbst gerade gar keine Lust auf Kontakt haben und Sie oder Ihr Gegenüber können sich dafür entscheiden, dass Sie gerade jetzt Ihre Ruhe haben wollen.
Das ist manchmal sinnvoll und nicht immer klug.
Besonders im geschäftlichen Kontext ist Small Talk unterstützend, um in ein gutes Gespräch einzuleiten, besonders wenn man nicht so gut drauf ist.

Was also tun?
Am besten legen Sie einfach los.

Sicher ist Ihnen bei den obigen Gesprächsversuchen aufgefallen, dass beide Partner entweder einen Kommentar abgegeben oder eine Frage gestellt haben.
Diese Technik funktioniert super, wenn beide Partner gute Smalltalker oder
Vielredner sind oder sich schon gut kennen.

Für alle anderen Situationen und Menschen mein Tipp:
Nutzen Sie beides!

Erst aus Kommentaren und offenen Fragen entstehen wirklich gute Gespräche.

Zwei Varianten, wie Small Talk meistens funktioniert

Nehmen wir einfach unser Gespräch von oben und verbinden die Kommentare
mit einer Frage.

  • Sie: Zum Glück scheint ja heute die Sonne, da lässt sich das Warten aushalten. Mögen Sie auch so gerne in der Sonne stehen?
  • Sie: Ich habe heute eine wichtige Präsentation gehalten, Gott sei Dank ist alles glatt gelaufen.
    Wie war denn Dein Tag? 

Erkennen Sie hier die Einladung zum Gespräch?
Probieren Sie es doch gleich mal aus 🙂

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Small Talk und sehr gute Gespräche.
Herzlichst
Ihre Astrid Fiedler

In meinem nächsten Artikel schreibe ich über mein Kniggecoaching im Restaurant.
Bleiben Sie dran!

 

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Liebe Leserin, lieber Leser,

„Siezen oder Duzen?“ – diese Frage beschäftigt Mitarbeiter in den unterschiedlichsten Unternehmen immer wieder. Auch ich werde in meinen Business-Workshops regelmäßig angesprochen, ob es hierzu Knigge-Regeln gibt, die den Umgang mit diesem Thema erleichtern.

Zum Siezen und Duzen im Business gibt es tatsächlich einige Knigge-Tipps.

Geschäftsleute machen Pause im Café

  1. Sie können sich an der Firmenphilosophie orientieren.
    Sie gibt vor, ob sich die Belegschaft duzt oder siezt.
    In Werbeagenturen ist das Duzen üblich, im Bankwesen eher nicht.
    Viele internationale Unternehmen zelebrieren die Duz-Kultur durch alle Hierarchieebenen. Ich habe auch Firmen kennengelernt, in denen sich alle – vom Azubi bis zum Geschäftsführer – mit dem Vornamen angesprochen haben, aber beim respektvollen „Sie“ geblieben sind.
  2. Sie können sich an der Hierarchie ordnung orientieren. Der Vorgesetzte oder der Dienstältere bietet das „Du“ an. Und natürlich ist der Kunde König. Sie sind Dienstleister? Dann warten Sie, bis der Kunde Ihnen das Du anbietet.
  3. Manchmal passt das Siezen nicht mehr, wenn beispielsweise ein Team schon lange Hand in Hand arbeitet und sich gut versteht. Dann kann man die Frage nach dem Du einleiten mit: „Wir arbeiten nun schon fünf Jahre eng zusammen. Was ich mich frage….“
  4. Manchmal rutscht einem das „Du“ häufiger heraus, dann können Sie ein Duzangebot so einleiten: „Nun duze ich dich schon zum 10. Mal. Meinst du, wir könnten uns …“
  5. Oder ein neuer Mitarbeiter kommt in ein Team, in dem sich alle duzen. Dann gilt das „Du“ auch als Anerkennung der Teamzugehörigkeit und sollte bei passender Gelegenheit angeboten werden.

Gehen Sie beim Anbieten des „Du“ im Büro mit Fingerspitzengefühl vor. Prüfen Sie vorher, ob Ihr Kollege oder Mitarbeiter eine ähnliche Einstellung hat und ob das vertrauliche Duzen in das Unternehmen passt.

Und wenn Ihnen selbst das „Du“ angeboten wird und Sie dies gar nicht möchten?
Dies passiert zum Beispiel gern in der lockeren Atmosphäre einer Betriebsfeier oder bei einem Seminar. Wenn Sie sich bei dem Gedanken an das Duzen unwohl fühlen, da es im Berufsalltag nicht passt, dann lehnen Sie höflich und wertschätzend ab. Sagen Sie, dass sie sich geehrt fühlen, aber es beim Siezen belassen möchten. Ansonsten kommt es spätestens am nächsten Arbeitstag im Büro zu peinlichen Momenten. Denn wo keine Nähe ist, wird sie auch nicht über die Anrede hergestellt.

Doch egal, ob Sie sich mit Ihren Kollegen duzen oder siezen, am wichtigsten ist immer der wertschätzende Umgang im Berufsalltag!

Ich wünsche Ihnen ein respektvolles Miteinander,
Ihre Astrid Fiedler

Im nächsten Monat lesen Sie an dieser Stelle, passend zu meinen Hochzeitsreden: Was anziehen zur Hochzeit?

 

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