Liebe Leserin und lieber Leser,
vielleicht kommt Ihnen das bekannt vor: Sie rufen in einem Unternehmen an, um eine Auskunft zu erfragen und Ihr Gesprächspartner spricht so undeutlich, dass Sie ihn leider erst nach mehrmaligem Nachfragen verstehen. Vielleicht empfinden Sie die Situation unerfreulich, genau wie Ihr Gesprächspartner, der sich mehrmals wiederholen muss.
Da auch in meinen Workshops immer wieder Teilnehmer sind, die von anderen schlecht verstanden werden, weil sie zu schnell oder undeutlich sprechen, fragte ich Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin Juliane Penner: Frau Penner, welche Tipps würden Sie meinen Teilnehmern und Lesern für eine klare und deutliche Aussprache am Telefon geben? Hilfreich wären auch Tipps für Redner, die ihre Aussprache während eines Vortrags und einer Diskussion verbessern wollen.
Sieben Tipps für eine klangvolle Stimme von Juliane Penner
- Vor dem Telefonat oder einer Rede ist es sinnvoll, die Stimme bereits benutzt zu haben. Sonst kann sie zu luftig oder in einer nicht angemessenen Tonlage erklingen, oder Sie müssen womöglich mit einem Räuspern beginnen.
- Zum „Warmsprechen“ eignen sich kurze Silbenfolgen wie /jajaja/ oder /sososo/ in verschiedenen Tonhöhen, wobei der Schwerpunkt auf den Vokalen liegt: Durch die Vokale wird unsere Sprache am Telefon besser verständlich.
- Zum Reden bitte aufstehen! Durch eine aufrechte Haltung kann unsere Atmung frei fließen, dadurch können Atem und Stimme klangvoll zusammenarbeiten.
- Was tun mit dem Telefonhörer? Klemmen Sie ihn nicht zwischen Ohr und Schulter fest, sondern halten Sie ihn locker in der Hand. Und: Sprechen Sie nicht direkt in die Sprechmuschel, sondern halten Sie diese etwa 10-15 cm vom Mund entfernt – auf diese Weise wird die Stimme mit ihrem ganzen Klang eingefangen, inklusive dem der Stimme eigenen Raumklang, der die Stimme voluminös erscheinen lässt.
- Lassen Sie den Blick beim Telefonieren weit werden und wenn möglich in die Ferne schweifen. Dies senkt die Spannung der Nackenmuskulatur ab, welche sich negativ auf den Stimmklang auswirkt.
- Verwenden Sie eine lebendige Sprachmelodie! Auf diesem Wege werden viele weitere Informationen übermittelt. Im Zweifelsfall hören Sie sich mal eine Aufnahme Ihrer eigenen Stimme an. Eine gute Sprachmelodie beinhaltet ein lebendiges Auf und Ab, und sie umfasst mehrere Tonhöhen, zwischen denen weich gewechselt wird.
Vielen Dank an Juliane Penner. Mehr Informationen über Frau Penner finden Sie auf ihrer Homepage http://www.julianepenner.de/
Sicher ist es auch hilfreich, darauf zu achten, dass der Mund beim Sprechen adäquat geöffnet wird.
Ich wünsche Ihnen Gesundheit, viel Erfolg und einen kraftvollen Start in das neue Jahr, Ihre Astrid Fiedler
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