Umgangsformen Hamburg

Liebe Leserin, lieber Leser,

stellen Sie sich vor, Sie haben eine längere Reise im Flugzeug oder in der Bahn vor sich und müssen neben einem Menschen sitzen, der Ihnen nicht so angenehm ist. Vielleicht gibt es wegen erheblicher Leibesfülle oder ausladender Bewegungen Ihres Sitznachbarn Berührungspunkte, die auf Dauer nerven.

Sie wissen es, es gibt nur eine Armlehne für zwei und die Verhältnisse sind beengt, also sollte man sich arrangieren.

Dazu erzählte mir eine Seminarteilnehmerin neulich ihre Geschichte: Sie hatte gerade gemütlich ihre Tasche auf den Sessel neben sich gelegt und glücklich den reservierten Platz eingenommen, als sich kurz darauf  ein  raumgreifender Zeitgenosse auf dem Nebenplatz breit machte.

In derartigen Situationen entspannt zu bleiben, ist eine Herausforderung, die gemeistert werden will, damit eine längere Reise nicht zur Tortur wird.

Mein 1. Tipp:

Sprechen Sie Ihren Reisenachbarn sofort freundlich und höflich an.

Ich strahle in solchen Fällen meine Mitmenschen an und sage z.B.: “Was meinen Sie, können wir uns mit der Armelehne so arrangieren, dass wir beide etwas davon haben?“ oder je nach Typ: “Wir kriegen das hin mit dem bisschen Platz, oder?“

Bei den meisten Menschen funktioniert diese Technik, so dass wir beide eine angenehme Reise haben und sogar nebenbei etwas plaudern.

Mein 2. Tipp:

Wenn die erste Technik nicht funktioniert, benennen Sie am besten sofort, was Sie stört: „ Bitte halten Sie Ihre Zeitung zusammen, damit auch ich in Ruhe lesen kann“.

Wichtig: Bleiben Sie sachlich und freundlich!

Mein 3. Tipp

Sollte Ihr Sitznachbar auf Ihre Bitten  nicht reagieren, bemühen Sie die Reisebegleiter oder das Bordpersonal. Das ist nicht die stilvollste Lösung, aber Sie haben ja schon alles versucht, um mit dem Sitznachbarn auszukommen, oder?

Ich jedenfalls wünsche Ihnen nur nette Sitznachbarn und genug Platz für eine entspannte Reise, Ihre

Astrid Fiedler

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