Diese Frage stellte ich kürzlich den Teilnehmern vor dem Beginn meines Knigge-Workshops
Einige meinten, Knigge stünde für Bestecksprache und den stilvollen Umgang mit der Serviette.
Eine Teilnehmerin erzählte von einer Bekannten, die meinte, dass man lt. Knigge Frühstückseier nur „köpfen“ dürfe, alles andere sei stillos.
Hätten Sie es gewusst?
Dass Freiherr Adolph Franz Friedrich Ludwig Knigge für derlei Etiketteregeln steht, würde ihm sicher nicht gefallen.
In den Zeiten der Aufklärung aufgewachsen, war es ihm, aus seiner eigenen Lebensgeschichte heraus, vielmehr wichtig, dass die Menschen respektvoll und achtsam miteinander umgingen. Ihm gefiel es gar nicht, dass der Adel sich durch Etiketteregeln vom Volk abzugrenzen versuchte und er selbst legte schon bald sein Adelsprädikat und auch das „von“ ab.
Knigge war ein guter Beobachter und schrieb zahlreiche Bücher. Sein bekanntestes soziologisch-psychologisch begründetes Buch ist wohl der Klassiker Über den Umgang mit Menschen. Dieses Buch wurde erst nach seinem Tod um Benimmregeln erweitert.
Ich denke, dass Umgangsformen über allen Etiketteregeln stehen.
Denn welchen Wert hat ein Wissen um den stilvollen Gebrauch der Serviette, wenn der Umgang mit Kollegen oder Mitarbeitern unkollegial, mit Kindern herzlos und mit Partnern achtlos ist.
Ich wünsche Ihnen einen achtsamen Tag, Ihre Imageexpertin
Astrid Fiedler
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